Ein Überblick

Die Ursachen des diabetischen Fußes sind vielfältig. Eine wichtige Rolle spielen die diabetische Nervenschädigung (Neuropathie), die diabetische Gefäßschädigung (Makro- und Mikroangiopathie) und Veränderungen des Fußskeletts, wie sie im Laufe des Lebens auftreten. Durch diese Skelettveränderungen kommt es zu einer Reihe von Druck- und Fehlbelastungen. Auch äußere Einflüsse, wie falsches Schuhwerk, sind von entscheidender Bedeutung.

Normalerweise würden diese Druckbelastungen zu Schmerzen führen, jedoch ist bei Menschen mit einer Neuropathie dieses Warnsignal ausgeschaltet. So werden Verletzungen nicht ernst genug genommen und eine Infektion wird oft zu spät erkannt. Aufgrund von Durchblutungsstörungen kann das geschädigte Gewebe nicht heilen, insbesondere wenn die schädigenden Einflüsse fortbestehen.

Der diabetische Fuß ist häufig ein chronisches und immer wieder auftretendes Krankheitsbild, das bei günstiger Ausgangssituation, sachgemäßer Behandlung und viel Geduld abheilen kann, das aber bei schlechter Ausgangssituation, fortgeschrittenem Stadium und / oder unsachgemäßer Behandlung die Amputation nach sich zieht.

Das Risiko, eine offene Stelle zu entwickeln, ist beim Diabetiker zwischen 20 bis 50-mal höher als beim Nichtdiabetiker.

Mindestens jeder zehnte Diabetiker erleidet dieses Schicksal und muss eine Amputation über sich ergehen lassen! Nach Erhebungen der AOK in Deutschland und Untersuchungen in Schweden und Amerika ist davon auszugehen, dass zirka 14 Prozent aller Diabetiker jährlich wegen Fußkomplikationen in ärztlicher Behandlung stehen. Derzeit sind in Deutschland zirka 120.000 von vier Millionen Diabetikern von Amputation oder offenen Stellen (Ulcus) betroffen.

Wir sind spezialisiert auf die Behandlung des diabetischen Fußes und arbeiten hier eng mit den Diabetologen in Hannover zusammen, die auch bei einer entsprechenden Indikation eine Heilmittelverordnung für eine podologische Komplexbehandlung, Nagelbearbeitung oder Hornhautabtragung ausstellen. In einem solchen Fall wird die Behandlung von den Krankenkassen übernommen.

Wir besitzen die Kassenzulassung für alle in Deutschland ansässigen Krankenkassen.

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Wir besitzen die Kassenzulassung für alle in Deutschland ansässigen Krankenkassen.

Fußpflege und Schuhwerk

Die wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung diabetischer Fußprobleme sind die sachgemäße Pflege – beispielsweise mit Hilfe den speziellen für Diabetiker entwickelten Produktserie von Allpresan – und eine sorgfältige Auswahl des Schuhwerks. Mehr als die Hälfte der Amputationen geht auf eine Verletzung durch nicht sachgerechte Fußpflege oder auf unpassende Schuhe zurück.

Gerade weil der Diabetiker eine Verletzung nicht merkt und die Gefahr der Infektion hier besonders groß ist, ist bei der Fußpflege äußerste Vorsicht und gewissenhafte Durchführung geboten.

Hier sollte nur ein gut ausgebildete Podologe oder Podologin tätig sein. Aus dem gleichen Grund ist das Schuhwerk nicht nach modischen, sondern nach vernünftigen Gesichtspunkten auszuwählen, auch wenn es so scheint, dass die „schicken Schuhe“ genauso gut passen. Das tun sie eben nicht, aber es wird vom Patienten nicht gespürt.

Was der Diabetiker wissen muss

Durch Veränderung des Fußskeletts und Fehlstellungen entstehen Druckstellen und Fehlbelastungen. Diese führen zu Gewebeschäden und Verletzungen.

Durch die diabetischen Nervenschäden (Polyneuropathie) spürt man kleinere Verletzungen bei der Fußpflege und Druckstellen im Schuh nicht rechtzeitig oder nimmt sie nicht ernst genug, weil sie ja nicht weh tun, nach dem Motto „Wenn es nicht weh tut, kann es nicht so schlimm sein“. Dieses „Nichtmerken“ stellt die wesentliche Ursache der Komplikationsträchtigkeit von an sich nicht schlimmen Verletzungen beim Diabetiker.

Diabetiker sollten drei wichtige Verhaltensregeln berücksichtigen, um eine Gefährdung der Füße sehr gering zu halten:

  • die Füße immer kontrollieren
  • die Füße vor Verletzungen schützen
  • die Füße richtig pflegen (lassen)

Durch die verminderte Durchblutung wegen Ablagerungen in den großen und kleinen Blutgefäßen (sei es durch Zucker, Cholesterin, Nikotin oder erhöhten Blutdruck) wird die Haut dünn und empfindlich wie Pergament. Außerdem kommt es zu einer verzögerten und erschwerten Wundheilung.

Da der Fußschweiß fehlt, ist die Haut trocken und sehr verletzungsanfällig. Es bildet sich vermehrt Hornhaut.